• Zerstörtes wieder sichtbar machen (Wiener Zeitung)

    Wien. Das hebräische „OT“ bedeutet Zeichen oder Symbol. Eine gleichnamige Lichtskulptur soll nun in Wien anlässlich des Gedenkjahres an die im November 1938 zerstörten Synagogen erinnern. An 25 Standorten in 16 Bezirken wird ein verformter Davidstern auf einer fünf Meter hohen Stele installiert. „Es soll den Betrachter in eine Wahrnehmungschoreografie involvieren“, so Künstler Lukas Maria Kaufmann.

    Für das Projekt, das ab November im öffentlichen Raum zu sehen sein wird, hat das Jüdische Museum mit der Angewandten zusammengearbeitet. In der Klasse für Transmediale Kunst von Brigitte Kowanz wurde das Werk von Kaufmann entworfen und für die Realisierung im Rahmen des Gedenkjahres ausgewählt. „Heute haben wir die Möglichkeit zu zeigen, was wirklich war“, meinte Alt-Bundespräsident Heinz Fischer über die Reichspogromnacht. „So können wir den November 1938 im wahrsten Sinne des Wortes beleuchten.“

    Zerstörte Bethäuser
    Am 9. und 10. November vor 80 Jahren wurden in Wien 27 Jüdinnen und Juden ermordet, Dutzende schwer verletzt, mehrere Tausende verhaftet, Geschäfte geplündert sowie Synagogen und Bethäuser zerstört. Hannah Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds, betonte die Bedeutung von Erinnerung in diesem Zusammenhang. „Es ist nicht zu Ende. Bis heute wirkt das in unser Leben und unsere Verantwortung hinein.“ Auch nach all dieser Zeit tauchen immer wieder neue Dokumente und Erkenntnisse auf, so Lessing.

    Finanziert wird das Projekt vom Gedenkjahrfonds, dem Nationalfonds sowie KÖR – Kunst im öffentlichen Raum. Pro Standort kommt eine Skulptur auf 5.000 Euro, insgesamt belaufen sich die Kosten auf 350.000 Euro. Neben Informationen zum jeweiligen Standort wird an den Stelen auch ein QR-Code angebracht, über den Visualisierungen der Synagoge abgerufen werden können.

    Lichtskulptur „OT“ erinnert an zerstörte Synagogen (religion.orf.at)

    Das hebräische „OT“ bedeutet Zeichen oder Symbol. Eine gleichnamige Lichtskulptur soll nun in Wien anlässlich des Gedenkjahres an die im November 1938 zerstörten Synagogen erinnern.

    An 25 Standorten in 16 Bezirken wird ein verformter Davidstern auf einer fünf Meter hohen Stele installiert. „Es soll den Betrachter in eine Wahrnehmungschoreografie involvieren“, so Künstler Lukas Maria Kaufmann laut einer Aussendung des Jüdischen Museums Wien vom Donnerstag.

    Lichtskulptur "OT", Visualisierung zerstörter Wiener Moscheen von Lukas Maria Kaufmann

    Lukas Kaufmann

    Lichtinstallation von Lukas Maria Kaufmann

    Präsentiert wurde das Projekt, das ab November im öffentlichen Raum zu sehen sein wird, am Donnerstag im Jüdischen Museum, das dafür mit der Universität für Angewandte Kunst zusammengearbeitet hat. In der Klasse für Transmediale Kunst von Brigitte Kowanz wurde das Werk von Kaufmann entworfen und schließlich für die Realisierung im Rahmen des Gedenkjahres ausgewählt.

    „Im wahrsten Sinne beleuchten“

    „Heute haben wir die Möglichkeit zu zeigen, was wirklich war“, so Altbundespräsident Heinz Fischer über die Reichspogromnacht. „So können wir den November 1938 im wahrsten Sinne des Wortes beleuchten.“

    Am 9. und 10. November vor 80 Jahren wurden in Wien 27 Jüdinnen und Juden ermordet, Dutzende schwer verletzt, mehrere Tausende verhaftet, Geschäfte geplündert sowie Synagogen und Bethäuser zerstört. Hannah Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds, betonte die Bedeutung von Erinnerung in diesem Zusammenhang.

    „Es ist nicht zu Ende“

    „Es ist nicht zu Ende. Bis heute wirkt das in unser Leben und unsere Verantwortung hinein.“ Auch nach all dieser Zeit tauchten immer wieder neue Dokumente und Erkenntnisse auf, so Lessing. „Und uns geht die Zeit mit den Zeitzeugen aus.“

    Derzeit gibt es keine einheitliche Kennzeichnung der zerstörten Synagogen, das ändere sich nun durch „OT“, wobei die Skulpturen auch weithin sichtbar seien, so Museumsdirektorin Danielle Spera. Die Gotteshäuser seien letztlich auch „wunderbare Architekturjuwele“ gewesen.

    Visualisierungen der Synagogen

    Die Lichtinstallationen von Kaufmann erscheinen aus der Ferne als „verworrene, verflochtene Darstellungen des Davidstern“. Erst wenn man sich ihnen nähert und direkt darunter steht, erkennt man die klare Form. Neben Informationen zum jeweiligen Standort wird an den Stelen auch ein QR-Code angebracht, über den Visualisierungen der Synagoge abgerufen werden können.

    Finanziert wird das Projekt unter anderem vom Gedenkjahrfonds, dem Nationalfonds sowie KÖR – Kunst im öffentlichen Raum. Pro Standort kommt eine Skulptur auf 5.000 Euro, insgesamt belaufen sich die Kosten (inklusive Errichtung, etc.) auf 350.000 Euro. Für Kaufmann ist wichtig, dass man durch „OT“ „Erinnern und Gedenken als solches nicht als etwas Statisches begreift, sondern als etwas Bewegendes auf vielen Ebenen“.

  • Am 8. Mai 2018 um 20:00 Uhr veranstaltet das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) zum Gedenken an die Opfer und der Freude über die 73. Wiederkehr der Befreiung von der nationalsozialistischen Terrorherrschaft in Kooperation mit den Wiener Symphonikern zum sechsten Mal das Fest der Freude auf dem Wiener Heldenplatz.

    Das Fest der Freude widmet sich im Gedenkjahr 2018 neben dem Tag der Befreiung auch dem Jahr 1938. Mit der Machtergreifung und dem „Anschluss“ Österreichs wurden offensiv auch politische GegnerInnen, GewerkschafterInnen, Angehörige der christlichen Kirchen und anderer Religionen, weitere Volksgruppen, Homosexuelle, Intellektuelle, KünstlerInnen und über kurz oder lang alle, die das nationalsozialistische Regime ablehnten, verfolgt. Schon im April 1938 erfolgte der erste Transport von Regimegegnern aus Wien in das Konzentrationslager Dachau. Im August 1938 trafen die ersten Häftlinge in Mauthausen ein und es wurde mit der Errichtung des Konzentrationslagers begonnen. Im Dezember 1938 waren bereits knapp 1.000 Häftlinge interniert.

    Die Wiener Symphoniker werden 2018 unter der Leitung von Lahav Shani, ihrem Ersten Gastdirigenten, wiederum ein kostenloses Open-Air-Konzert spielen, um mit den Mitteln der Musik ein Zeichen zu setzen. Der gebürtige Israeli Shani hat zu diesem Anlass ein besonderes Programm mit dezidiert jüdischer Einfärbung zusammengestellt. So stehen im Zentrum des Konzerts Werke von Ernest Bloch und Leonard Bernstein.  Der mehrfach ausgezeichnete Geiger Julian Rachlin, der einer Wilnaer Musikerfamilie jüdischen Glaubens entstammt, wird zudem als Solist in Ausschnitten aus Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Violinkonzert zu hören sein. Der Konzertchor Wien unterstützt das Fest der Freude mit seinen Stimmen. Eröffnet wird das Konzert wiederum mit Kurt Schwertsiks, eigens für das Fest der Freude geschaffenen Komposition  „Hier und Jetzt!“. Seinen Abschluss findet das musikalische Programm wie im vergangenen Jahr mit der „Ode an die Freude“ aus Beethovens Neunter Symphonie. Durch die Veranstaltung führt Katharina Stemberger.

    Die Botschaften widmen sich den Schicksalen von Menschen, die zu dieser Zeit vor der nationalsozialistischen Todesmaschinerie geflohen sind. Statements von BotschafterInnen der Befreiernationen, der Israelitischen Kultusgemeinde, des Verein GEDENKDIENST und des Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandeswerden am 8. Mai gezeigt. Eröffnet wird die Veranstaltung mit Videobotschaften der Zeitzeuginnen Elsie Slonim und Gertrud Weinber. Das Fest wird mit den Worten von Nationalratspräsident Mag. Wolfgang Sobotka und der Begrüßung von MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi gestartet. Das Highlight des Festaktes wird die Rede von Zeitzeugen und KZ-Überlebenden Rudi Gelbard sein.

    Das Fest der Freude findet bei jedem Wetter am Wiener Heldenplatz statt. Sitzplätze sind für Ältere und Menschen mit besonderen Bedürfnissen beschränkt vorhanden.

    Auch dieses Jahr überträgt ORF III Kultur und Information das Fest der Freude live vom Wiener Heldenplatz. Die TV-Übertragung war bisher der Höhepunkt eines umfangreichen Themenschwerpunkts zur Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen und seiner Außenlager.

    In den letzten 5 Jahren setzten mehr als 51.000 BesucherInnenbeim Fest der Freude ein starkes Zeichen für die Etablierung eines würdigen Gedenkens am 8. Mai als Tag der Befreiung.

    Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

  • Am 15.Mai wird im Zuge der Eröffnung des Liesinger Schlossparks beim Helmut Zilk Haus, Haeckelstraße 1A 1230 Wien, auf dem Gelände des ehemaligen Versorgungsheims Liesing eine Gedenktafel für die Liesinger Opfer des NS-Euthanasieprogramms enthüllt.

    Programmablauf:

    11 Uhr Eröffnungsfeier Treffpunkt: vor dem Schlossturm

    Begrüßung:  Walter TEUSCHLER Leitender Direktor, Pflegewohnhaus Liesing

    Ansprachen: Drin Susanne DRAPALIK Direktorin, Teilunternehmung Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien

                       Gerald BISCHOF Bezirksvorsteher f. d. 23. Bezirk

    Enthüllung der Gedenktafel für die Liesinger Opfer des Euthansieprogramms durch den Verein „Steine der Erinnerung“

  • Am 12. Mai 2018 von 16 bis 18 Uhr wird der Verein Wolkersdorf 1938 einen Rundgang durch Wolkersdorf veranstalten. In 13 Stationen werden die TeilnehmerInnen dabei die Wohnhäuser der ehemaligen jüdischen BewohnerInnen von Wolkersdorf gezeigt werden.

    Treffpunkt: Bibliothek Wolkersdorf, Hauptstraße 30

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